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(Was ist uns so alles passiert?)
2015:
Ein neues Jahr beginnt und die Zeit verrinnt.
Obwohl es sich reimt, kein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass ich die Webseite hier vernachlässigt habe und nicht mehr
monatlich berichtet habe. Andererseits sind sich die Bienenjahre in vielen Dingen natürlich ähnlich. Deshalb gibt es ab jetzt
nur noch eine kurze Beschreibung des gesamten Jahres mit seinen Höhepunkten.
Der Winter 2014/2015 entwickelt sich relativ “normal”, vielleicht etwas zu mild. Trotzdem ist es hier für die Bienenvölker ein
guter Winter. In ihrer “Bienenkugel” wärmen sich unsere Bienen gegenseitig und überstehen so die doch manchmal eisige
Kälte.
Etwas wärmer ist es das erste mal Anfang März. Dies nutzen wir auch sogleich, um die Völker kurz durchzusehen und den
jeweiligen Volkszustand festzustellen. Die Befürchtungen sind zunächst groß, denn das Jahr 2014 war vom Klima her ein
Jahr in dem sich die Varroamilbe sehr gut entwickelt hat und die Varroabehandlung im August und September sehr
schwierig war. Doch nach der ersten kurzen Besichtigung war die Freude groß, in allen Völkern tummelten sich Bienen.
Allerdings war dies nur der erste Eindruck. Ziemlich schnell viel auf, dass vier Völker ziemlich unruhig waren. Nach einer
genaueren Durchsicht war klar: Die Völker hatten keine Königin mehr! Es waren alles Königinnen aus einer Serie von 2014,
die wohl nur eine geringe Lebenserwartung hatten. Die Völker wollten noch neue Königinnen aufziehen, doch im Winter
geht das leider nicht, denn die neuen Königinnen können bei Kälte nicht ausfliegen und im Winter gibt es auch keinen
Drohnen mit denen sie sich paaren könnten.
Am 24. Januar gab es an der Uni Hohenheim wieder den Theorieteil zu den Imkerkursen für Anfänger in der Umgebung. Die
Nachfrage ist groß und es gibt auch beim Bezirksimkerverein Filder zu wenig Kursleiter, welche die folgenden 8 praktischen
Kurse leiten. Da mich das Thema sehr interessiert, bin ich gerne bereit einen Kurs zu übernehmen. Allerdings sind meine
Bienenstände nicht sehr gut geeignet für die Kurse, da sie auf relativ steilen Streuobstwiesen liegen und Parkmöglichkeiten
Mangelware sind. Deshalb macht mir André, ein anderer Kursleiter einen guten Vorschlag:
Er hat einen sehr großen Bienenstand, verkehrsgünstig gelegen. Wir geben unsere Kurse gleichzeitig auf dem Gelände,
jedoch maximal weit voneinander entfernt. So stören wir uns nicht, können uns bei Bedarf aber auch gut gegenseitig
ergänzen.
Ab März beginnen die einmal im Monat stattfindenden Kurse und es klappt alles einwandfrei. Die Kursteilnehmer sind
interessiert und nett. Die Termine vergehen wie im Flug, vor allen Dingen ab April/Mai, nachdem einige der Teilnehmer auch
ihre eigenen Wirtschaftsvölker erhielten. Jedes Bienenvolk entwickelt sich individuell und somit kommt es auch immer
wieder zu interessanten Fragen.
Unsere Honigernten in diesem Jahr fallen unterschiedlich aus. Die erste Ernte Anfang Juni ist von der Menge ziemlich
enttäuschend, schmeckt jedoch sehr gut und kräftig. Dafür gleicht die zweite Ernte Mitte Juli die Menge wieder aus und wir
können doch die erhoffte durchschnittliche Honigmenge ernten.
Die Völkervermehrung funktioniert sehr gut und gebildete Ableger entwickeln sich erfreulich.
Unser Sommerurlaub führt uns dieses Jahr in die Bundeshauptstadt Berlin. Eine tolle Stadt und wirklich eine Reise wert.
Von unserem Hotel aus werden jeden Tag andere Highlights besichtigt.
Ansonsten verläuft dieses Jahr die Bienen-Saison sehr gut und entspannt. Der Sommer ist sehr schön und heiß mit
Temperaturen bis zu 40 Grad. Ob es nun daran liegt oder an anderen Faktoren: Es gibt relativ wenig Varroamilben und
deren Bek#mpfung geht bei warmem beständigen Wetter sehr gut.
Im August und September werden die Völker aufgefüttert und für den Winter bereit gemacht. Dieser lässt dann allerdings
auf sich warten. November und Dezember werden so warm wie selten zuvor und es gibt kaum Tage mit Minus-
Temperaturen. Deshalb brüten die Bienenvölker noch relativ lange und brauchen viel Futter. Es wird spannend, ob das
Futter bis März reicht. Aber darum kümmern wir uns dann im nächsten Jahr...
Die Anfängerkurse mit den Filderimkern laufen sehr gut und finden mit dem Martinigansessen im November ihr Ende. Alle
Teilnehmer erhalten eine Teilnahme-Urkunde. Viel Glück an dieser Stelle für die Überwinterung der Bienenvölker!
2016:
Bei der Kontrolle der Bienenvölker nach Neujahr sieht alles sehr gut aus. Alle Völker leben und scheinen stark genug um
den Winter zu überstehen. Ab Februar muss dann wohl gut beobachtet werden, ob das Futter reicht, oder nachgefüttert
werden muss.
Den Anfängerkurs im letzten Jahr bei den Filderimkern habe ich erfolgreich als Referent geleitet. Somit steht auch einem
weiteren Engagement meinerseits in diesem Jahr nichts im Wege.
Voraussetzung für die Teilnahme an einem Imker-Anfängerkurs ist der Theorietag an der Uni Hohenheim. Dieser findet
dieses Jahr am 16. Januar statt. Anschließend können sich die Interessenten zu den Kursen anmelden.
Hier ein Link zur Internet-Seite der Filderimker mit den Details zum Kurs: http://filder-imker.de/kurs
Die Einführungsveranstaltung war wie immer unterhaltsam und es gab auch dieses Jahr sehr viele Interessenten. Der große
Hörsaal war diesmal nicht bis zum Bersten voll, was daran lag, dass zwei Imkervereine sich nicht mehr daran beteiligten.
Diese führen die Einführungsveranstaltung regional in eigener Regie durch.
Die kurze Völkerkontrolle in der ersten Februarwoche ist erfreulich. Alle Bienenvölker leben und sind ähnlich stark wie bei
der Einwinterung im späten Herbst. Dies zeigt ein kurzer Blick durch die Folie von oben. Das Nachwiegen ergibt, dass ein
paar wenige Völker nur noch 5 oder 6 kg Futter zur Verfügung haben. Diese muss ich im Auge behalten und in ca. einem
Monat evtl. eine Futterwabe zuhängen. Das Wetter ist schön, es hat fast 15 Grad und alle Bienen fliegen umher und holen
Pollen. Besser könnte es momentan nicht sein.
Für den Geburtstag einer Bekannten werden kleine Honiggläschen als Tischkarten benötigt. Eine tolle Idee!
Ansonsten verläuft das Jahr wieder einmal problemlos. Wir können zweimal Honig ernten (Frühjahrsblüte und
Sommerblüte). Waldhonig gibt es dieses Jahr keinen an unseren Standorten.
Auch die Völkervermehrung läuft ganz gut, so dass alle Teilnehmer des Anfängerkurses von verschiedenen Vereinskollegen
mit Wirtschaftsvölkern und Jungvölkern versorgt werden können.
Nach viel Arbeit geht das Jahr zu Ende und wir wintern wieder so ca. 20 Völker ein. Dann bleibt im Winter wieder nur das
Material für das nächste Jahr zu richten, zu hoffen, dass alle Völker überleben und der Frühling bald kommt.
2017:
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir wünschen allen Freunden frohe
Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Von lieben
Bekannten haben wir passend dazu die folgende Karte erhalten.
Auch dieses Jahr gibt es bei den Filder-Imkern wieder einen Imker-
Anfängerkurs: http://filder-imker.de/kurs
Der Kurs läuft sehr gut, auch wenn der Start im März bei kaltem
Regenwetter, dicht gedrängt unter der Zeltplane stattfinden muss.
Alle unsere Bienenvölker haben den Winter gut überstanden und entwickeln
sich prächtig. Trotzdem gibt es zum Jahresanfang erste Ärgernisse:
Am Standort in Neckartailfingen hat ein Buntspecht seine Vorliebe für
unsere Bienen entdeckt und arbeitet sich durch drei Beuten, bis ich das
entdecke. Als Mittel dagegen werden Teichnetze über die Beuten gespannt.
Besonders ärgerlich: Wir können unseren Augen kaum trauen. Anfang März
gibt es auch wieder in Neckartailfingen einen Diebstahl. Von 11 Völkern wird
ein einzelnes Volk gestohlen! Frechheit!
Aber alle Aufregung nützt nichts und das Jahr geht besser weiter.
Das Wetter im März und Anfang April ist klasse und alle Bäume gedeihen
und blühen…. tja, bis dann von Mitte April bis in den Mai hinein die
Temperaturen plötzlich fallen und alle Blüten erfrieren. Manche Imker
mussten in Folge dessen ihre Bienen sogar mit Zuckerwasser füttern. Als
Folge dieser Wetterkapriolen waren die Honigernten dieses Jahr
außergewöhnlich. Es gab keine Frühjahrsblüte. Statt dessen gab es sehr
viel Waldhonig rund um Aichtal herum. Somit wurde die erste Ernte eine Mischung aus Blütenhonig und Waldhonig und bei
der zweiten Ernte lief aus der Schleuder sogar reiner Waldhonig.
Ab August werden die Völker dann auch schon wieder eingewintert.
„Einwintern“ heißt: Alte Waben werden entfernt und eingeschmolzen und den Bienen werden die Honigraumwaben als neue
Waben zur Verfügung gestellt. Alle Völker werden sorgfältig gegen Varroa behandelt und erhalten zwischen August und
Oktober genügend Futter für den Winter (Zuckerwasser). Je nach Volksstärke sind das 13 bis 24 kg Zucker. Davon
ernähren sich unsere Bienen dann den ganzen Winter über. Für uns ist das immer wieder erstaunlich, wie toll und effizient
dies möglich ist.
Im Oktober gibt es wieder einmal einen Kurzurlaub in der tollen Stadt Berlin. Tja und Bienen haben es sogar in das
Spionagemuseum in Berlin geschaft.